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Füller für Anfänger: so finden Sie einen guten Schreiblernfüller

Haben Schulanfänger die Grundlagen des Schreibens erlernt, wird es bald Zeit für den ersten Füllfederhalter. Doch die Wahl des richtigen Schreiblernfüllers will wohlüberlegt sein.

Wir wollen Ihnen im Folgenden zeigen, worauf Sie beim Kauf eines Schreiblernfüllers achten müssen und Ihnen ein paar nützliche Tipps an die Hand geben.



Das wichtigste in 30 Sekunden

  • Ein Schreiblernfüller sollte sich den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Kindes anpassen.
  • Dazu zählt vor allem anderen die Händigkeit – Linkshänder brauchen spezielle Füller, die sich von denen für Rechtshänder in Griff und Feder unterscheiden.
  • Dennoch gibt es einige Kriterien, die jeder Füller für Anfänger erfüllen sollte.
  • Schreiblernsysteme helfen Schüler schon früh an eine bestimmte Stiftart zu gewöhnen.
  • Auch sonst bieten Hersteller indirekte Nachfolgemodelle für höhere Jahrgangsstufen an.

Schreiblernfüller

Den richtigen Schreiblernfüller finden

Den richtigen Füller für einen Anfänger zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Wir geben Ihnen die wichtigsten Ratschläge und sage Ihnen, worauf Sie besonders achten müssen.


Warum nicht einfach irgendein Füller?

Kinder machen ihre ersten Erfahrungen mit Stiften meist mit Bunt- und Wachsmalstiften, ehe sie zum ersten Mal Buchstaben zu Papier bringen. Dies geschieht meist mit Bleistiften – auch in der Schule.

Doch da kommt dann auch irgendwann der Tag, wo sie zum ersten Mal mit einem Füller schreiben. Zu diesem Zeitpunkt haben sie erste Schreiberfahrungen gesammelt, wissen, wie sie schreiben und einen Stift dabei bevorzugt halten, was auch die Frage der Händigkeit einschließt. Es ist wichtig, dass die Kinder, wenn sie sich ihren ersten Füllfederhalter aussuchen, schon ein Gefühl dafür haben, wie sie das Schreibutensil führen.

Mit Leichtigkeit sollte der Füller für Anfänger über das Papier gleiten. Aber auch das Nachfüllen muss kinderleicht sein, also mit Patronen erfolgen. Die wenigsten Kinder möchten sich mit Tintenfass und Kolbenfüller in den Unterricht setzen.


Anforderungen für einen guten Einstiegsfüller: 7 Punkte

Das wichtigste Kriterium, was ein Schreiblernfüller erfüllen muss, ist, dass er zu dem individuellen Kind passt. Leider ist es an vielen Grundschulen üblich, ein Schreiblernfüllermodell vorzugeben, was wiederum allzu typisch für das deutsche Schulsystem ist, das nicht viel um individuelle Bedürfnisse gibt. Gehen wir aber davon aus, dass Sie beziehungsweise das betreffende Kind die freie Wahl haben.


1. Gewicht

Zunächsteinmal haben gute Schreiblernfüller durchaus gewisse Gemeinsamkeiten. Da sie für Kinderhände sind, dürfen sie nicht allzu schwer sein. Häufig sind die Gehäuse daher aus Holz und/oder Kunststoff. Manche Kinder ziehen aber auch Füller aus Metall vor, weil sie ein gewisses Gewicht spüren wollen. Sie wollen fühlen, dass sie ein richtiges Schreibgerät in der Hand halten.


2. Schwerpunkt

Zu lang darf der Kinderfüller ebenfalls nicht sein, weil sonst der Schwerpunkt zu weit hinten liegt, wobei das auch ein wenig davon abhängt, wie das Kind den Stift hält. Der Füller sollte auch einen Wegrollschutz haben – kaum ein Schultisch besteht den Test mit der Wasserwaage.


3. Griffmulden

Deshalb können ergonomisch geformte Griffmulden auch für manche Kinder genau das Richtige und für andere grundverkehrt sein. Was der Füller dann haben sollte, ist eine rutschfeste Griffzone, die ein Abrutschen auf die dann idealerweise etwas längere Feder verhindert.


4. Linkshänder

Ganz besondere Achtung ist hier bei Linkshändern gefordert, die speziell für sie gefertigte Füller benötigen, was halt primär Griff und Feder betrifft. Die Griffmulden müssen seitenverkehrt sein und statt einer A-Feder mit Kugel wird eine angeschrägte L-Feder benötigt. Auch wenn die regulären Füllermodelle für Rechtshänder ausgelegt sind, bieten alle namhaften Hersteller ihre wichtigsten Modelle auch in einer Ausführung für Linkshänder an.


5. Robust

Die Feder muss robust sein, denn ein Kind geht mit einem Stift auch schon mal etwa rabiater um. Auch sollte die Feder regelrecht über das Papier gleiten. Aus diesem Grund sollen Kinder das Schreiben auch nicht mit Kugelschreibern erlernen: Sie erfordern, dass Druck auf das Papier ausgeübt wird, was ungeübte und zudem schwächere Hände schnell verkrampfen lässt.


6. Federstärke

Die Stärke der Feder hängt sowohl davon ab, wie das Kind den Füller führt, als auch davon, welches Schriftbild es erzielen will. Die fünf häufigsten, regulären und für Schreibanfänger auch empfehlenswertesten Federstärken sind: „F“ = fein, „M“ = mittel, „B“ = breit, „OM“ = abgeschrägt/mittel und „OB“ = abgeschrägt/breit. Und falls das Kind fragt, warum „schräg“ mit „O“ abgekürzt wird: Es steht für das Französische „oblique“, was „schräg“ bedeutet.


7. Einfach nachfüllbar

Es ist ferner ratsam, einen Patronenfüller zu kaufen. Das Nachfüllen mit Tintenpatrone ist einfach, unkompliziert, zeitsparend und sauber. Dreißig Kinder, die alle ein Tintenfass auf dem Tisch stehen haben, mit dem sie unbeabsichtigt oder absichtlich rumsauen können, sind ein Albtraum für jeden Lehrer. Wobei natürlich Ausnahmen die Regel bestätigen, wie der nächste Abschnitt zeigt.


Die Wünsche der Kinder berücksichtigen

Der erste oder spätestens der zweite Füller begleitet ein Kind durch einen Großteil seiner Schullaufbahn. Es sollte folglich Gefallen an seinem Weggefährten finden, was bedeutet, dass die Wünsche des Kindes zu Art und Optik des Füllers Beachtung finden sollten. Die Auswahl des eigenen Füllers kann für Muggel-Kinder ein ähnlich wichtiges Ereignis sein wie der Besuch bei Ollivander vor dem ersten Hogwarts-Jahr.

  • Apropos: Auch wenn im Regelfall Patronenfüller zu empfehlen sind, sollten Sie einem kleinen Harry-Potter-Fan den Wunsch, stilecht mit Tintenfass zu schreiben, nicht zwingend abschlagen – ein echter Federkiel dürfte hingegen schwierig werden. Wenn ein Kind sich mit einem Kolbenfüller aber wie in Hogwarts oder auch schlicht erwachsener fühlt und ihm der Umgang mit dem Tintenfass zuzutrauen ist, warum nicht.
  • In jedem Fall ist ein Sichtfenster ratsam, um die Tintenfüllmenge ablesen zu können. Noch ratsamer sind ausreichend Ersatzpatronen bzw. rechtzeitiges Nachkaufen des Tintenfasses.
  • Auch die Optik des Füllers sollte dem Kind zusagen. Die meisten Kinderfüller sind farbig und im Falle der Klassiker dennoch meist recht schlicht. Die kunterbunten Füller, die viele Kinder beim ersten Anblick entzücken, sind leider oft – keineswegs immer – von minderer Qualität und man sieht sich schnell an ihnen satt.
  • Die Lieblingsfarbe zu nehmen ist also eher ratsam als ein Motivfüller, denn die Neigung zu einer bestimmten Farbe ändert sich nicht so schnell wie die Begeisterung für ein bestimmtes Thema. Letztlich kennen aber die Eltern oder Sorgeberechtigten ihr Kind am besten und wissen, wie schnell es sich an einem Motiv oder einer Farbe sattgesehen hat.

Schreiben Kinder

Alternativen und Tipps

Auch wenn der Schreiblernfüller, weil er fast widerstandslos über das Papier gleitet und dabei ein schönes Schriftbild erzeugt, ideal ist, um Kinder ans Schreiben heranzuführen, sollen Kinder ja ganz grundlegend Schreiben üben. Wer viel schreibt, übt auch viel, und wer gerne schreibt, schreibt viel.

Man sollte dem Kind also durchaus Alternativen anbieten und am besten stets Stift und Papier in Griffweite haben. Füller und Heft sind mit der Schule verbunden, also mit Arbeit. Ein Tintenroller etwa ist einem Kugelschreiber ähnlich, lässt sich aber ebenso leicht übers Papier führen wie ein Füller für Anfänger.

Einen anderen Stift zu benutzen als in der Schule und schreiben zu können, was man möchte, bedeutet Freiheit und letztlich ist die freie Selbstentfaltung und Kreativität doch das, was man fördern möchte. Die Schule bietet mit ihrem Wissen dazu nur das Handwerkszeug.

Auch bunte Stifte oder andere Tintenfarben für den Füller (bei Tintenwechsel unbedingt den Füller vorher reinigen) können die Freude am Schreiben fördern, denn die meisten Kinder lieben Abwechslung. Sie wollen neue Dinge ausprobieren.


Schreiblernsysteme

Viele führende Hersteller von Schreibgeräten bieten ihre Schreiblernfüller als Teil eines Schreiblernsystemes an, das den Schreibanfänger durch mehrere Lernphasen begleiten soll. Wie viele Jahre das Schreiblernsystem das Kind begleiten kann oder soll, ist dabei unterschiedlich, aber zu den Stiften innerhalb des Lernsystems kommen „artverwandte“ Stifte der Hersteller.

Grundlegend ist ein Schreiblernsystem eine Reihe unterschiedlicher, in ihrer Handhabung ähnlicher und somit aufeinander aufbauender Stifte.

  • Nehmen wir als Beispiel das Schreiblernsystem griffix von Pelikan. Dies besteht aus Wachsschreiber für die Vorschule und zum Gewöhnen an die Handhabung eines Schreibstifts, Druckbleistift für die ersten richtigen Schreibversuche, Tintenschreiber und Füller für den Schulbeginn.
  • Faber-Castell scribolino zeigt aber, dass der Füller nicht zwangsläufig am Ende der Reihe stehen muss und setzt ihn an zweite Stelle hinter dem Druckbleistift und vor den Tintenschreiber. Der Klassiker Lamy abc hat nur zwei Phasen und in Gestaltung und Form sind Druckbleistift und Anfängerfüller quasi identisch, nur das Innenleben und die Spitze sind anders. Aber gerade Lamy sieht Modelle wie Safari in einer Linie mit dem Lernfüller.
  • Stabilo EASY Start geht optisch weg vom klassischen Füllerlook und spricht Kinder so besonders an. Die gummierte Griffzone mit Griffmulden gibt es hier schon vom Druckbleistift an. Das bedeutet, dass man besonders früh auf die Händigkeit achten muss, aber auch, dass sich das Kind schon früh an das Schreiben mit Griffzone und Griffmulden gewöhnt.

FAQ zu Füllern für Einsteiger

Zu guter Letzt wollen wir noch die verbleibenden brennenden Fragen rund um Füller für Anfänger klären.

Einsteigerfüller

Wie viel kostet ein Schreiblernfüller etwa?

Während hochwertige Füller für Erwachsene gerne mal in den drei- bis siebenstelligen Bereich gehen, sind gute Schreiblernfüller äußerst kostengünstig. Immerhin muss jeder Schulanfänger sich auch einen leisten können. Die Preisspanne bewegt sich für den Füller selbst zwischen 10 und 20 Euro.

Was auf Dauer natürlich ins Geld geht, ist die Tinte. Fünf große Patronen kosten zwei bis drei, fünf kleine ein bis zwei Euro. Tinte im Fass ist auf Dauer billiger, doch sind die wenigsten Schreiblernfüller Kolbenfüller. Um sie zu solchen umzufunktionieren, benötigen Sie einen Tintenkonverter – Kostenpunkt etwa 10 €. Allerdings ist dies eine einmalige Anschaffung.


Welche Hersteller sind beliebt?

Bei Anfängerfüllern sind vor allem Lamy, Pelikan, Faber Castell, Stabilo und Schneider renommierte Hersteller. Bis auf Faber Castell, die ihren Hauptsitz auch in Deutschland haben, stellen diese Firmen in Deutschland her, kurzum: Die Füller sind „Made in Germany“.

Lamy, Pelikan, Stabilo und Faber Castell verfügen über eigene Linien, also Schreiblernsysteme und denen ähnliche Füller für die weitere Schullaufbahn, denn meist bleibt man bei einem Hersteller, wenn man sich einmal für einen entschieden hat.


Welches andere Equipment ist sinnvoll?

Zu jedem Füller braucht man auch Tinte. Viele Federmappen für Schüler verfügen über extra Fächer für Tintenpatronen. Das ist durchaus sinnvoller als ein Etui, in dem Stifte und Patronen lose herumfliegen, denn so verliert man schnell den Überblick über den eigenen Patronen- und somit Tintenvorrat, vergisst also rechtzeitig Nachschub anzuschaffen.

Als Alternative zu den Patronen gibt es Tintenkonverter, die aus dem Patronenfüller quasi einen Kolbenfüller machen. Statt Patronen benötigt man dann ein Tintenfässchen. Etwas unpraktisch, aber gut für die Umwelt.

Gut für die Umwelt ist auch Recyclingpapier, jedoch auch gröber und faseriger, weshalb die Tinte tiefer eindringt, das Schriftbild wirkt unsauber. Vielleicht nicht gerade ideal für den Anfänger.

Kommen wir zum Ende noch kurz auf den Grund zu sprechen, aus dem Schüler bevorzugt königsblaue Tinte nutzen. Schön aussehen tut sie nicht unbedingt, leicht verwaschen und gewöhnlich, aber sie lässt sich als einzige einbessern. Womit? Na, mit dem besten Freund jedes Schülers: dem Tintenkiller.



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